Sonntag nach Pfingsten mit Kuss und Maske

Es heißt bei Paulus 2 Kor 13, 12: Grüßt einander mit dem heiligen Kuss!

Das war gestern in Augsburg bei der Bischofsweihe des Nachfolgers von Bischof Zdarsa, ehemals  Bischof in Görlitz, eher schwierig.


Pressestelle Bistum Augsburg | Anika Taiber-Groh | Nicolas Schnall 

Nach der neuen Corona-Schutz-Verordnung

dürfen Gaststätten wieder öffnen. Wir könnten Sie also unter unserem Motto „porta patet, cor magis“ begrüßen, machen es aber dennoch nicht.

Pforte Wünschendorferstraße
Foto: eigen

Allgemein heißt es ja, vernünftig sein und bleiben. Wir warten die nächsten zwei Wochen des C-Geschehens ab und sehen dann weiter. Kommen Sie alle gut durch diese Zeit.

Zum 350. Geburtstag am 12. Mai 2020

Am 04. August 1721 feierte der damals gut eiundfünzigjährige August der Starke erstmalig das Fest des polnischen Weißen Adlerordens in Pillnitz. Quasi folgerichtig prangt über dem Portal der Weinbergkirche Zum Heiligen Geist in Dresden-Pillnitz seit ihrer Einweihung als Schlosskirche am 11. November 1725 der weiße polnische Adler – auf bräunlichem Grund wie die Farbe des Portals – innerhalb der aufgebrochenen Kartusche links neben den Wettiner Wappen mit den Kurschwertern. Mittig über den beiden Wappen sind die beiden ineinander verschlungenen Insignien A&R auf blauem Grund angebracht, denen wiederum die mächtige polnische Königskrone aufgesetzt ist.

Wappen-Kartusche an der Weinbergkirche in Dresden-Pillnitz, Bergweg
Urheber: SchiDD

Zu den  vielen Jahren der 350 Jahre seit seiner Geburt unseren herzlichsten Glückwunsch. Seine Familie und Sachsen mögen feiern.

Wer Pillnitzer Königlicher Weinberg hört oder liest, denkt sicher an das Königtum dieses August. Dieser Grund und Boden war damals zwar im Eigentum von August, aber als  Kurfürst von Sachsen, nicht als  polnischer König. Erst seit 1806 waren Grund und Boden des Weinbergs in der Hand sächsischer Könige. Aber ist das von Belang?

Terrasse, Blickrichtung Sächsische Schweiz, Foto: eigen

Sermon zum Sonntag in der C-Zeit

Bertolt Brechts Lieblingslektüre wäre die Bibel, wie er mal lachend auf eine entsprechende Frage erwidert haben soll, sicher auch ob solcher archaischer Texte wie dieser aus dem Buch Daniel 3, 38:          Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen, der uns anführt, weder Brandopfer noch Schlachtopfer, weder Speiseopfer noch Räucherwerk, noch einen Ort, um dir die Erstlingsgaben darzubringen und um Erbarmen zu finden bei dir.

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Theodoor van Thulden: Das Schlachtopfer des schwarzen Bockes
Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden              

Denen ging es damals offenbar schlimmer als uns heute. Vorsicht, nicht überall auf der Welt. Die Tölpel unter den wissenschaftsfeindlichen Regierenden bestraft der Erreger, er überführt diese, ob diese es wahrhaben wollen oder nicht.  Und die Rationalen bestätigt dieser. Wir in Deutschland haben landauf landab der Wissenschaft zugewandte gute  Vorsteher, wie die meisten Deutschen zu Recht meinen.

Da kann man mit Juliana von Norwich (*1342, + um 1432) sagen: All shall be well. Dieser Satz wurde von ihr gegen alle damaligen Erfahrungen von Gewalt, Seuchen und Katastrophen  mit einer metaphysischen Ausrichtung ausgesprochen. Diese ist uns weitgehend abhanden  gekommen. Zu dem Zitat passt wohl ganz gut der Satz von dem durch die Nazis hingerichteten Alfred Delp: Dass es uns gar nicht darauf ankommt, um jeden Preis ein paar Lebenstage länger da zu sein, dass es uns aber wohl darauf ankommt, um jeden Preis so zu sein, wie wir sind“. Der Bundestagspräsident Schäuble kam mit seiner Anmerkung diesem Satz  sehr nahe. „Aber wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Grundrechte beschränken sich gegenseitig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“

Und wenn Shutdown und  Lockout Schritt für Schritt, und wirklich Schritt für Schritt aufgehoben werden, dann könnten  solche Orte wie unser Ausschank  unter denen sein, die in Verbindung mit einem Kurztrip in die umliegende Landschaft unserer Stadt bald wieder öffnen können, um  bei „Seelenruhe mit Brot und Wein“  sowohl Natur- als auch Kulturlandschaftserlebnis mit Weingenuss zu verbinden.

Besuch aus Augsburg

Lilo Solcher – lange Jahre Reisechefin der Augsburger Allgemeinen – besuchte Schloss und Park Pillnitz, unseren VDP-Winzer von der Ryssselkuppe und auch unseren Weinberg mit der Weinbergkirche und die Straußwirtschaft Rogge.

Hier der Auszug aus „Lilos Reisen“ :

Walter Rogge …  freut sich über diesen wunderbaren Spätherbst, der seiner Straußenwirtschaft noch späte Kundschaft beschert. Rogge, ein kerniger, lebenslustiger Mann, dem der Schalk aus den Augen spricht, ist einer der Hobbywinzer, die einen Teil des Königlichen Weinbergs bearbeiten und ihren Wein von der Genossenschaft keltern lassen.


Herzliche Gastgeber in der Straußenwirtschaft: das Ehepaar Rogge.

Während er großzügig Wein aus der charakteristischen Sachsenkeule ausschenkt und seine Frau dazu Häppchen auftischt, kommt man sich näher. Der Gastgeber gibt sich bodenständig, aber er fühlt sich einer langen Tradition verpflichtet.
Schon seit 600 Jahren, berichtet er, wurde hier Wein angebaut. Und weil Rogge nicht nur den Wein liebt, sondern auch die Gegend und ihre Geschichte, hat er sich in einem Verein für eine außergewöhnliche Kirche engagiert.
Mitten in den Weinbergen steht die Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“ – seit 300 Jahren. Wo gibt‘s denn das sonst, fragt der Winzer in die Runde. Dann schließt er die Kirche auf und packt sein Saxophon aus. Die Musik füllt den lichten Kirchenraum mit dem schönen Altar aus dem 17. Jahrhundert. „Hier kann man nur jubeln“ ruft Rogge aus und reißt mit seiner Begeisterung auch die Besucher mit.


Die letzte Rose blüht vor der Weinbergkirche.

Nach der Wende, erzählt er auf dem Weg durch die Weinberge, habe sich die Interessengemeinschaft Weinbergkirche gegründet. „Das ging dann ruckzuck mit der Sanierung.“ Hilfe kam auch aus dem Westen: Das Technische Hilfswerk Hamburg restaurierte die Fenster. 1994 gab‘s dafür einen Preis vom Denkmalschutz. Inzwischen finden wieder Hochzeiten und Taufen in dem kleinen Gotteshaus statt. „Die Kirche muss unter die Leute kommen,“ sagt Rogge bestimmt. An Weihnachten werden musikalische Festgottesdienste und Konzerte viele Menschen in das Kirchlein locken – und Walter Rogge kann wieder jubeln.

Alles und mehr zu lesen unter Lilos Reisen.

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