Weinberg

Weinbau und Ausschank an einem ganz besonderen Ort…

… denn von unserem Berg aus, direkt oberhalb von Schloss und Park Pillnitz gelegen, sehen wir, wie die sich hin und her schwingende Elbe diesen „Pillnitzer“ Landschaftsraum zu einem Erlebnis besonderer Art macht.

Zur geologischen Grundierung

Auf der anderen Seite der Elbe von „rechts“ bis „links“ das Erzgebirge als Rest des uralten varistischen Gebirges, dann „ganz links“ das Elbsandsteingebirge als kreidezeitliche Formation und mehr im Rücken diesseits der Elbe der Lausitzer Granit, dieser am Ende der Kreidezeit gehoben und schräg gegen Süden in Richtung Elbe über den Sandstein geschoben.

Hier oberhalb von Pillnitz über den Borsberg verläuft der südlichste Teil der so genannten Lausitzer Granitverschiebung, einer Linie, die in Zittau beginnt und von hier über Klotzsche in den Meißner Raum verläuft. Das alles ist mal mehr mal weniger überformt durch den Löss und den Sand der Eiszeit. Unsere Weinbaufläche liegt am südlichen Hang des granitenen Borsberges, für jeden unserer hiesigen Pillnitzer Weine wegen deren mineralisch-stahligen Komponente ein Geschenk.

Zum Terroir gehören auch Hangneigung und Bodenfeuchte sowie Sonne und  Wärme

Wen wundert es dann noch? Wer so von den Höhen ringsum eingebettet ist, der ist klimatisch gut dran. Natürlich haben wir hier günstige Durchschnittstemperaturen und gegenüber anderen Orten im Elbtal dabei die Nase vorn. Und die Sonne! Am Morgen kommt sie über den bewaldeten Borsberg und geht am Abend jenseits der Elbe am Freitaler Windberg unter, lange also den Hang bescheinend. Die beachtliche Hangneigung erhöht die Wirkung der Sonne natürlich. Im Frühjahr treibt es hier früher als anderswo und im Herbst, wenn es nach kalter Nacht bei Sonnenschein schnell wieder warm wird und die Nebel sich bald aufgelöst haben. Darüber hinaus: Der den Weinberg einhegende Wald hält einerseits Sturzbäche zurück und gibt in trockenen Perioden immer noch genug Feuchte nach unten ab.

Eine Weinbautradition von mehr als 600 Jahren

So erklärt sich, dass die urkundliche Ersterwähnung des Weinbaus in Pillnitz mehr als 600 Jahren zurück liegt.  Es wundert umso weniger, dass dieser Ort ein bevorzugter der Wettiner Herrscher wurde.

Das sind die Zugaben: ein Schloss und eine Kirche …

Aber noch weiter: Wo pflegt und erntet man Trauben und zu seinen Füßen liegt so ein Schloss wie das Pillnitzer mit seinem Park, der bis zum Fuße des Weinberges reicht, und dieses alles noch von einem Fluss umschmeichelt?

Hier in Pillnitz, wo der Fluss aus der südöstlich Richtung der Elbaue kommend an die nördliche Höhenstufe heran tritt, begann vor bald  300 Jahren durch August den Starken dieses Schloss als Teil einer Gesamtidee, die ihre Uridee im Canale Grande und seinen Palazzi  in Venedig hat, zu entstehen. Aber welch ein Unterschied zu Venedig: Dort  Kanäle und hier nur wenige Quaimauern in der Innenstadt an der Brühlschen Terrasse, sonst und vor allem hier in Pillnitz nur Flussauen.

Dazu: Am Fuße des Hanges, von wo man den Kamm des Erzgebirges sehen kann, steht  die Weinbergkirche „Zum Heiligen Geist“. Wo gibt es sonst in einem Weinberg eine Kirche von dieser Größe und Gediegenheit?  Bildstöcke und Kapellen in Weingärten ja, aber so eine Kirche? Seit mehr als 275 Jahren grüßt diese den Hang, den ehemals so genannten „Großen Berg“ am Morgen, wenn die Sonne über den Borsberg kommt und am Abend wenn sie jenseits der Elbe untergeht, in der Zeit der Sonne größter Kraft und auch in mondklarer kalter Nacht. Jetzt ist dieser „Große Berg“ das Hauptstück der Einzellage „Pillnitzer Königlicher Weinberg“.

Der Weinberg selber: ein Kulturgut ersten Ranges

Bei einer Gesamtfläche von etwa 7 ha ist dieser Weinberg als solcher ein Prachtstück. Vor fast zwei Jahrhunderten, unter der Regentschaft des sächsischen Königs Friedrich August dem Gerechten, hat dieser Weingarten seine jetzige Gestalt erhalten – mit Reihenhäusern am Fuße, Wächterhäusern oben, Wegesystem für Transporte, Mauern, Treppen, über- und unterirdische Wasserläufen und einem Presshaus.

Wem gehört das alles und was macht dieser damit

Eigentümer dieses inzwischen denkmalgeschützten Kulturgutes ist der Freistaat Sachsen, als „Erbe“ des Königreiches Sachsen. Die Weinbaugemeinschaft “Weinberg Pillnitz e.V.“, ein Zusammenschluss von Freizeitwinzern, ist der Hauptpächter. Die Winzer sind die Unterpächter der etwa 70 Parzellen.

Dieser Weinberg ist für den Eigner dann auch allerbeste Kulisse für sein Pillnitzer Schloss. Und er lässt sich die Sache auch was kosten: So sind durch den Freistaat in den letzten Jahren an und auf unserer eigenen Parzelle für weitaus mehr als 50 T Euro Trockenmauern gesetzt worden. Wir erhalten und kultivieren also diesen Berg, wenn wir hier Weinbau betreiben.

Ein Ausblick zum Genießen…

Wer will, kann sich von unserem „genossenschaftlichen“ Wein und dem Ausblick, einem der „schönsten ganz Deutschlands“ einfangen lassen.

Geht man nur einige Schritte oberhalb des Weinberges entlang, da steht dort der granitene Fels schon an. Zum Greifen nahe zur Elbe zu die Dächer und Turmspitzen von Schloss Pillnitz inmitten der hoch aufragenden Bäume des Parks. Unten am Fuß des Hanges die  Weinbergkirche, der Baukörper einfach und schlicht, gelbe Wandfläche und roter Gliederung, ein gewalmtes Dach mit Gauben und einem Dachreiter mittig, über dem Schnitt der Diagonalen des Grundrisses.

Pillnitzer Königlicher Weinberg

Hinter Schlosspark und Flur dann das Band der Elbe, die diesseits und jenseits trennt. Aus den  Einschnitten der Sächsischen Schweiz her strömend,  trifft sie auf den Fuß der ersten Höhenstufe des Erzgebirges, wendet sich dann nach Nordwest gegen Pillnitz und „haftet“ am rechtselbischen Hang, nach dem sie Schloss und Park  gesehen hat, den Ort von der Stadt abschirmend.

Gegenüber auch die Einschnitte ins Erzgebirge, die Täler der Gottleuba, der Seidewitz und Müglitz, des Geberbaches und  des Lockwitzbaches, aus denen letztens viel  Ungemach kam.

Am linkem Horizont: beginnt es mit dem Zschirnstein, dann verläuft der Blick über Schneeberg, Sattelberg, Geising, Kahleberg, Tellkoppe, Kohlkoppe – dahinter die Rehefelder Senke – bis nach Gorbitz, davor die Berg und Hügelkette: Lilienstein, Königstein, Pfaffenstein, Cottaer Spitzberg, Ölsaer Höhe, Wilisch, Lugberg, Windberg und natürlich die noch näher liegenden Dresdner Hausberge: „an der Babisnauer Pappel“, die Schöne Höhe und Quorener Kipse. Was wäre der Raum Dresden ohne Pirna, Heidenau, Großsedlitz, Meuselwitz, Burkhartswalde, weiterer hinten vor dem Erzgebirgskamm  Altenberg und Schellerhau und wieder mehr vorn Dohna, Borten, Goppeln und die Dresdner Stadtteile von Niedersedlitz bis Gorbitz. Dazu der Verlauf der alten Poststraße nach Böhmen und der neuen Transitroute dorthin.

Und den Wein inmitten der Reben schmecken und diesen wirken lassen …

Und satt sehen kann man sich eigentlich hier nicht, da kommen die Weingläser als die besten Vergrößerungsgläser gerade recht. Da sind auch Empfindung und Gedanke nicht fern: Wo der Wein regiert, herrscht Kultur, da ist der Himmel klar und die Menschen lächeln. Es herrschen Höflichkeit und der Wille zu einer besseren Welt.

Sehr zum Wohle und herzlich Willkommen

Unsere Terrasse im Frühling:
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