Die Sonne steigt wieder höher

und „der Winter ist vorbei. … Am Feigenbaum reifen die ersten Früchte; die blühenden Reben duften“, lt. Hld 2, 13

Noch bis zum 05. Jänner

Foto Renate Lehmann

Pillnitzer Christmas Garden 2019 von uns oben nach unten

Auch Pillnitz ist beraubt und schwer verletzt

Am 04. August 1721 feierte August der Starke erstmalig das Fest des polnischen Weißen Adler-Ordens in Pillnitz. Quasi folgerichtig prangt über dem Portal der Weinbergkirche Zum Heiligen Geist in Pillnitz seit ihrer Einweihung am 11. November 1725 der polnische Weiße Adler auf blauem Grund innerhalb der aufgebrochenen Kartusche, unter den beiden ineinander verschlungenen Insignien A&R, diese wiederum unter der mächtigen polnischen Krone.


Wappen-Kartusche an der Weinbergkirche in Dresden-Pillnitz, Bergweg
Urheber: SchiDD

Auf dem Staatsporträt König August II. von Polen, August der Starke, des Louis de Silvestre von 1718 ist der polnische Weiße Adler-Orden sehr majestätisch auf der Schärpe aus blauer Seide in Schritthöhe auf der rechten Körperseite aufgebracht zu sehen. Rechts vor dem theatralisch fallenden Umhang die polnische Krone.


Urheber: Sächsische Kunstsammlungen Dresden
Foto: Jürgen Karpinski

Der Bruststern des Weißen Adler-Ordens mit dem von Rubinen eingefassten gleichschenkligen Kreuz ist nun weg. Das tut richtig weh. Weinbergkirche und Weinberg sind tief betroffen.

Pflanzliche Kost versus Speisen und Wein von der Tafel des Königs

Dazu nach Dan 1, 5.8-20:

5Als tägliche Kost wies ihnen (jungen Israeliten, d. Verf.)  der König (Nebukadnezzar, der König von Babel, d. Verf.)  Speisen und Wein von der königlichen Tafel zu. Sie sollten drei Jahre lang ausgebildet werden und dann in den Dienst des Königs treten.

6Unter diesen jungen Männern waren aus dem Stamm Juda Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. 8Daniel war entschlossen, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen zu müssen.  9Gott ließ ihn beim Oberkämmerer Wohlwollen und Nachsicht finden. 10Der Oberkämmerer sagte aber zu Daniel: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der euch die Speisen und Getränke zugewiesen hat; er könnte finden, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute eures Alters; dann wäre durch eure Schuld mein Kopf beim König verwirkt.

11Da sagte Daniel zu dem Mann, den der Oberkämmerer als Aufseher für ihn selbst sowie für Hananja, Mischaël und Asarja eingesetzt hatte: 12Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten! Lass uns nur pflanzliche Nahrung zu essen und Wasser zu trinken geben! 13Dann vergleiche unser Aussehen mit dem der jungen Leute, die von den Speisen des Königs essen. Je nachdem, was du dann siehst, verfahr weiter mit deinen Knechten!

14Der Aufseher nahm ihren Vorschlag an und machte mit ihnen eine zehntägige Probe. 15Am Ende der zehn Tage sahen sie besser und wohlgenährter aus als all die jungen Leute, die von den Speisen des Königs aßen. 16Da ließ der Aufseher ihre Speisen und auch den Wein, den sie trinken sollten, beiseite und gab ihnen Pflanzenkost. 17Und Gott verlieh diesen vier jungen Leuten Wissen und Verständnis in jeder Art Schrifttum und Weisheit; Daniel verstand sich auch auf Visionen und Träume aller Art.

18Als ihre Zeit zu Ende war und man sie vor den König bringen musste, wie er es bestimmt hatte, stellte sie der Oberkämmerer dem Nebukadnezzar vor. 19Der König unterhielt sich mit ihnen und fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen anderen überlegen. Sie traten also in den Dienst des Königs. 20Sooft der König in Fragen, die Weisheit und Einsicht erfordern, ihren Rat einholte, fand er sie allen Zeichendeutern und Wahrsagern in seinem ganzen Reich zehnmal überlegen.

Ach! Von Robert Gernhardt

Ach, noch in der letzten Stunde
werde ich verbindlich sein.
Klopft der Tod an meine Türe,
rufe ich geschwind: Herein!

Woran soll es gehn? Ans Sterben?
Hab ich zwar noch nie gemacht,
doch wir werd’n das Kind schon schaukeln —
na, das wäre ja gelacht!

Interessant so eine Sanduhr!
Ja, die halt ich gern mal fest.
Ach – und das ist Ihre Sense?
Und die gibt mir dann den Rest?

Wohin soll ich mich jetzt wenden?
Links? Von Ihnen aus gesehn?
Ach, von mir aus! Bis zur Grube?
Und wie soll es weitergehn?

Ja, die Uhr ist abgelaufen.
Wollen Sie die jetzt zurück?
Gibts die irgendwo zu kaufen?
Ein so ausgefall’nes Stück

Findet man nicht alle Tage,
womit ich nur sagen will
— ach! Ich soll hier nichts mehr sagen?
Geht in Ordnung! Bin schon

„Mors certa, hora incerta“ und Christmas

Wie im letzten aus dieses Jahr: Christmas Garden Dresden im Schlosspark Pillnitz von unserem Ausschank aus.

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