Niemand sprach von Hass auf die Russen. Das Gefühl, das alle Tschetschenen vom Kind bis zum Greis empfanden, war stärker als Hass. Es war die Nichtanerkennung dieser russischen Hunde als Menschen, ein solcher Ekel, eine Fassungslosigkeit angesichts der absurden Grausamkeit dieser Wesen, dass der Wunsch, sie auszurotten, wie man Ratten, Giftspinnen und Wölfe ausrottet, ein ebenso natürliches Gefühl war wie das der Selbsterhaltung. Leo N. Tolstoi, Hadschi Murat, 1912
Vgl. auch. FAZ vom 06.03.2022 „Ukraine im Krieg“ von Kyrylo Tkatschenko, Kiew
Es beginnt der Herbst und die Besucher in den Weinbergen nehmen wieder kräftig zu, auch bei uns im Pillnitzer Königlichen Weinberg.
Vor ca. 25 Jahren wurde in diesem durch Schneiders Delle ein sog. Zickzackweg vom Leitenweg (Weinlehrpfad) nach dem Bergweg bzw. umgekehrt angelegt und gern von Besuchern angenommen (https://www.komoot.de/highlight/200854).
Seit geraumer Zeit ist auf einem Schild am Bergweg unten (Privatweg Durchgang verboten) die Nutzung dieses untersagt. Am Gatter vom Leitenweg aus ist ein Schild „Sackgasse“ angebracht worden, also soll auch von hier die Nutzung des Weges als Durchgangsweg nicht ermöglicht werden.
Damit wird auch ein Aufenthalt am Steinernen Tisch in der Mitte dieses Weges für die, die sich an die Vorgaben der Schilder halten, vereitelt. Der Steinerne Tisch wurde von unserer Weinbaugemeinschaft Pillnitz mit finanzieller Unterstützung vieler im Jahr 2011, dem 850. Jahr der urkundlichen Wersterwähnung des sächsischen Weinbaus, aufgestellt.
Steinerner Tisch, Einweihung 2011 mit Wein und Winzerbrot Foto Weinbaugemeinschaft Pillnitz
Liebe Besucher, leider können wir, nur wir sind gemeint und nicht die anderen, unter diesen Wetterbedingen den RoggeAusschank am 17 und 18. September nicht öffnen, wie Sie sich in Kenntnis unseres Ortes denken oder sich bei einem späteren Besuch überzeugen können. Wir haben zur Überdachung nur unsere Rieslingreben als Abschirmung gegen die Sonne. Leider, leider fügen wir hinzu auch wegen der Musik (Instrumente), die wir für beide Tage vorgesehen hatten.
Foto: eigen
Aber man soll ja im Leben nie Nie sagen. Vielleicht sind wir doch draußen. In jedem Fall zur Lese als auch Abgabe unseres Weissen Burgunders am morgigen Samstag – bei Wind und Wetter.
Eigentlich wäre an zwei Tagen bei uns auf. Leider sieht es so aus, dass wir morgen ob des Regens nicht öffnen können. Es sei denn, der Regen ist abgesagt. Dafür ist es wohl sicher, dass es am Sonntag von oben trocken ist. Aber dann. Herzlich Willkommen.
Ferner: Der Tourismusverband Elbland Dresden e.V verantwortet die Tage des offenen Weingutes. Das entsprechende Faltblatt 2022 haben viele in den Händen. Wie im letzten Jahr bittet der Verein um eine Beteiligung an einer Befragung. Zu dieser gelangt man über den QR-Code im Faltblatt oder folgenden Link: https://elbland-dresden.limequery.com/317576?lang=de.
Das EHF ’22 ist Vergangenheit. Durfte man feiern im Angesicht der Aggression gegen die Ukraine. Durfte man Singen und musizieren im Angesicht der von den Russen verbreiteten Schrecken und Gräueln.
Weinbergkirche, Altar Foto: WS Webprojekte GbR
Eine Antwort beginnt mit Bezug auf den Altar der Pillnitzer Weinbergkirche Zum Hl. Geist, ganz in Weiß und Goldgelb gehalten. Dieser Altar hat die Abendmahlsgesellschaft im Hauptfeld, auch ganz in Weiß mit Goldgelb. Absolut sind das keine Fischer oder Handwerker in ihrer Tageskleidung. Wer in Gedanken von ganz oben, vom Auferstandenen nach unten sieht, löst die Frage mit der Apokalypse von Johannes, in der es heißt: Es sind die, die aus einer großen Bedrängnis kommen und im Blut des Lammes weiß gewaschen sind.
Wer weiß, dass dieser Altar aus dem Jahre 1648, dem Jahr des Westfälischen Friedens stammt, wird annehmen dürfen, dass die gemeint sind, die auf den Schlachtfeldern, in den Städten als auch auf dem Lande in den 30 Jahren Krieg zuvor böse umgekommen sind. Z. B. betrug die Bevölkerung von Magdeburg am 09. Mai 1631 rund 35 000. Wenige Tage später ereignete sich die Magdeburger Bluthochzeit, bei der die katholische Liga so mordete und brandschatzte und mehr machte, dass das selbst eigenen Leuten zu viel war. Noch nach Jahren lebten in Magdeburg immer noch keine 500 Menschen.
Aus dem Altar spricht eine wunderbare Freude zu uns, dass für diese Bedrängten diese Zeit nicht nur vorbei ist sondern in Weiß und Goldgelb aufgehoben scheint.
Es sind keine dreißig Jahre sondern etwas mehr als drei Monate seit dem 24. Februar diesen Jahres, als es mit Morden und Brandschatzen und was noch alles in der Ukraine..
Dieses Volk kämpft mit hohen Verlusten an Menschenleben für sich und für uns, für die Permanenz echten menschlichen Lebens auf der Erde. Darf man dennoch jetzt schon wieder singen? Die Band Kalush Orchestra macht es uns mit ihrem Eurovisionssong Mama Stephania (altgriechisch Stephanos, der Siegeskranz) vor, dass auch jetzt gesungen werden darf. „Wenn Mama Stephania jetzt die Hymne des Krieges ist, möchten wir“ – sagt die Band – ,,dass dieses die Hymne unseres Sieges wird.“
Der Wunsch: Dass so schnell als bald in der Ukraine die Sonne wieder goldgelb scheint und die Felder goldgelb reifen und überall über ukrainischem Boden die Flagge mit dem Himmelsblau und dem Goldgelb weht.