UKRAINE und ALTAR WEINBERGKIRCHE PILLNITZ

Das EHF ’22 ist Vergangenheit. Durfte man feiern im Angesicht der Aggression gegen die Ukraine. Durfte man Singen und musizieren im Angesicht der von den Russen verbreiteten Schrecken und Gräueln.

Weinbergkirche, Altar
Foto: WS Webprojekte GbR

Eine Antwort beginnt mit Bezug auf den Altar der Pillnitzer Weinbergkirche Zum Hl. Geist, ganz in Weiß und Goldgelb gehalten. Dieser Altar hat die Abendmahlsgesellschaft im Hauptfeld,  auch ganz in Weiß mit Goldgelb. Absolut sind das keine Fischer oder Handwerker in ihrer Tageskleidung. Wer in Gedanken von ganz oben, vom Auferstandenen nach unten sieht, löst die Frage mit der Apokalypse von Johannes, in der es heißt: Es sind die, die  aus einer großen Bedrängnis kommen und im Blut des Lammes weiß gewaschen sind.

Wer weiß, dass dieser Altar aus dem Jahre 1648, dem Jahr des Westfälischen Friedens  stammt, wird annehmen dürfen, dass die gemeint sind,  die auf den Schlachtfeldern, in den Städten als auch auf dem Lande in den 30 Jahren Krieg zuvor böse umgekommen sind. Z. B. betrug die Bevölkerung von Magdeburg am 09. Mai 1631 rund 35 000. Wenige Tage später ereignete sich die Magdeburger Bluthochzeit, bei der die katholische Liga so mordete und brandschatzte und mehr machte, dass das selbst eigenen Leuten zu viel war. Noch nach Jahren lebten in Magdeburg immer noch keine 500 Menschen.

Aus dem Altar spricht eine wunderbare Freude zu uns, dass für diese Bedrängten diese Zeit nicht nur vorbei ist sondern in Weiß und Goldgelb aufgehoben scheint. 

Es sind keine dreißig Jahre sondern etwas mehr als drei Monate seit dem 24. Februar diesen Jahres, als es mit Morden und Brandschatzen und was noch alles in der Ukraine..      

Dieses Volk kämpft mit hohen Verlusten an Menschenleben für sich und für uns, für die Permanenz echten menschlichen Lebens auf der Erde. Darf man dennoch jetzt schon wieder singen? Die Band Kalush Orchestra macht es uns mit ihrem Eurovisionssong Mama Stephania (altgriechisch Stephanos, der Siegeskranz) vor, dass auch jetzt gesungen werden darf. „Wenn Mama Stephania jetzt die Hymne des Krieges ist, möchten wir“ – sagt die Band  – ,,dass dieses die Hymne unseres Sieges wird.“

Der Wunsch: Dass so schnell als bald in der Ukraine die Sonne wieder goldgelb scheint und die Felder goldgelb reifen und überall über ukrainischem Boden die Flagge mit dem Himmelsblau und dem Goldgelb weht.


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