Am 09. Mai d. Jahre vor 80 Jahren wurde die Winzergenossenschaft Meissen gegründet. Seit diesem Ereignis gibt es auch die braune Schlegelflasche, die sächsische Keule.
Kein Zweifel, ein großes Ereignis für den sächsischen Weinbau. Schon deshalb, weil in Deutschland neben dem Orgelbau und der Falknerei der Genossenschaftsgedanke seit 2016 zum Immatriellen Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Fragt man nach den damaligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, dann darf aber auch erinnert werden.
Es sind auch 80 Jahre und einige Tage her, dass die österreichischen Weinbaugebiete zu den deutschen dazu kamen.
Und es werden in einem halben Jahr auch 80 Jahre her sein, dass in Deutschland die Synagogen brannten.
Alle jüdischen Weinhändler – vor allem in den westlichen Weinanbaugebieten gab es nicht wenige – wurden spätestens danach völlig aus dem Wirtschaftsleben verdrängt. Und wie in Kirchheim an der Eck schon 1935 wurden Winzergenossenschaften auch gegründet, um von jüdischen Weinhändlern unabhängig zu werden.
Zurück zur Keule, die Form kann ja bleiben, aber die Farbe hätte ich zum 80. Jahrestag ihrer Entstehung, wenn auch nur in diesem Jahr, geändert.