Wie Ulla Hahn in „Gedichte fürs Gedächtnis“ (DVA 1999, Seite 77) schrieb, nahm der geborene Adlige Nikolaus Lenau bettelnde Zigeuner mit in ein Wiener Bierhaus und bewirtete diese. Im Gegenzug wurde ihm vorgespielt.
So ist erklärlich, dass Lenau „Drei Zigeuner fand ich einmal“ im Jahre 1838 dichtete. Die Vertonung des Gedichtes erfolgte aber erst 1911 und ist eines meiner Lieblingslieder.
Drei Zigeuner fand ich einmal
liegen an einer Weide,
als mein Fuhrwerk mit müder Qual
schlich durch die sandige Heide.
Hielt der eine für sich allein
in den Händen die Fiedel,
spielte, umglüht vom Abendschein,
sich ein feuriges Liedel.
…
Nach den Zigeunern lange noch schau’n
mußt‘ ich im Weiterfahren,
nach den Gesichtern dunkelbraun,
nach den schwarzlockigen Haaren.