Charles Baudelaire: „Exotischer Geruch“
Das Auge schließt sich und der Sommer endet,
dein Körper riecht nach wärmeren Gestaden,
auf die mit ungeheuren Flammenschwaden
die schwere Sonne reglos niederblendet.
Insel der Trägheit, die sich bunt verschwendet
in seltnen Bäumen, reich mit Frucht beladen,
die Männer sehnig schlank, und Frauen laden
dich ein mit Blicken, die kein Zögern schändet.
Im Dufte deiner Brüste steigt ein Hafen
empor, mit gelben Segeln, die verschlafen
im weichen Wind sich aneinanderdrängen.
Und der Geruch der grünen Tamarinden
vermischt sich mit den südlichen Gesängen
brauner Matrosen, die kein Ende finden.
Erasmus Verlag, Wien 1947
Nachtrag: Rassistisch ist das Gedicht wohl nicht aber … ?
Wenn ja, dann hat das aber Konsequenzen für den Herrn Charles Baudelaire.

Quelle: Wikipedia
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