Bertolt Brechts Lieblingslektüre wäre die Bibel, wie er mal lachend auf eine entsprechende Frage erwidert haben soll, sicher auch ob solcher archaischer Texte wie dieser aus dem Buch Daniel 3, 38: Wir haben in dieser Zeit weder Vorsteher noch Propheten und keinen, der uns anführt, weder Brandopfer noch Schlachtopfer, weder Speiseopfer noch Räucherwerk, noch einen Ort, um dir die Erstlingsgaben darzubringen und um Erbarmen zu finden bei dir.
Denen ging es damals offenbar schlimmer als uns heute. Vorsicht, nicht überall auf der Welt. Die Tölpel unter den wissenschaftsfeindlichen Regierenden bestraft der Erreger, er überführt diese, ob diese es wahrhaben wollen oder nicht. Und die Rationalen bestätigt dieser. Wir in Deutschland haben landauf landab der Wissenschaft zugewandte gute Vorsteher, wie die meisten Deutschen zu Recht meinen.
Da kann man mit Juliana von Norwich (*1342, + um 1432) sagen: All shall be well. Dieser Satz wurde von ihr gegen alle damaligen Erfahrungen von Gewalt, Seuchen und Katastrophen mit einer metaphysischen Ausrichtung ausgesprochen. Diese ist uns weitgehend abhanden gekommen. Zu dem Zitat passt wohl ganz gut der Satz von dem durch die Nazis hingerichteten Alfred Delp: Dass es uns gar nicht darauf ankommt, um jeden Preis ein paar Lebenstage länger da zu sein, dass es uns aber wohl darauf ankommt, um jeden Preis so zu sein, wie wir sind“. Der Bundestagspräsident Schäuble kam mit seiner Anmerkung diesem Satz sehr nahe. „Aber wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig. Grundrechte beschränken sich gegenseitig. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gibt, dann ist das die Würde des Menschen. Die ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.“
Und wenn Shutdown und Lockout Schritt für Schritt, und wirklich Schritt für Schritt aufgehoben werden, dann könnten solche Orte wie unser Ausschank unter denen sein, die in Verbindung mit einem Kurztrip in die umliegende Landschaft unserer Stadt bald wieder öffnen können, um bei „Seelenruhe mit Brot und Wein“ sowohl Natur- als auch Kulturlandschaftserlebnis mit Weingenuss zu verbinden.