Nicht ziemt den Königen Wein zu trinken, noch Fürsten das Verlangen nach starken Getränken. Sonst trinkt einer und vergisst dann, was vorgeschrieben, und entstellt die Rechtsansprüche aller Bedrückten. Gebt vielmehr das starke Getränk dem Verzweifelnden, und den Wein den Verbitterten. Er trinke, dann vergisst er seine Armut, und denkt nicht mehr seiner Mühsal (Buch der Sprichwörter 31, 2-7).
Gotthold Ephraim Lessing (1729–81)
Eine Gesundheit
Trinket Brüder, laßt uns trinken
Bis wir berauscht zu Boden sinken;
Doch bittet Gott den Herren,
Daß Könige nicht trinken.
Denn da sie unberauscht
Die halbe Welt zerstören,
Was würden sie nicht tun,
Wenn sie betrunken wären?
Anm. d. Verf.: Wenn das nicht Urheberrechtsverletzung ist.